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26.10.2022

Smart Mobility: So schneiden Schweizer Städte ab

Price waterhouse Cooper (PwC) ging in einer aktuellen Studie der Frage nach, wie es um das Thema «Smart Mobility» in den Schweizer Städten wirklich bestellt ist.

Smart Mobility: So schneiden Schweizer Städte ab

Text: Rafael Künzle

 

Urbanisierung, Bevölkerungswachstum und der wachsende Wohlstand sind zentrale Treiber für eine gesteigerte Mobilitätsnachfrage. Diese stellt gemäss PwC-Studie die Städte weltweit vor grosse Herausforderungen. Demnach beschäftigen aktuell fünf zentrale Mobilitätsherausforderungen die Cities: Verkehrsüberlastung, Nachhaltigkeit, Verkehrssicherheit, Erschwinglichkeit des öffentlichen Nahverkehrs und unzureichende Infrastruktur für die aktive Mobilität.

 

Den untersuchten Schweizer Städten Zürich, Basel, Bern, Lausanne und Genf bescheinigt PvC zahlreiche Aktivitäten, insbesondere mit Blick auf intelligente Mobilitätslösungen, Infrastruktur- und Stadtraumentwicklung. Bei der Erschwinglichkeit des öffentlichen Nahverkehrs hat die Studie ergeben, dass Fahrten innerhalb von Schweizer Städten im internationalen Vergleich günstig sind.

 

Zudem weist die aktive Mobilität (Fussgänger, Velo, E-Bike etc.) in Schweizer Städten einen hohen Anteil aus, was unter anderem durch die – im internationalen Vergleich – kürzeren Wege begünstigt wird. Gemäss Studie steht den Städten für die Umsetzung einer smarten Mobilität im internationalen Verglich eine Vielzahl an technischen Lösungen zur Verfügung. Für die Schweiz bestehe die Herausforderung nicht in deren Entwicklung, sondern in der Nutzbarmachung dieser Lösungen.

 

Den grössten Handlungsbedarf sieht PwC für die Schweizer Städte bei der Verkehrsüberlastung in Kombination mit der Flächenkonkurrenz und dem immer knapper werdenden öffentlichen Raum. Die Schweiz belegt den sechsten Platz der am dichtesten bevölkerten Länder Europas. Kombiniert mit dem steigenden Wohlstand und Logistikverkehr führe das zu Problemen wie Staus. So dauert eine durchschnittliche 30-Minuten-Fahrt in den Schweizer Städten 20% (Bern) bis 33% (Genf) länger als es ohne Verkehrsüberlastung der Fall wäre.

 

Weiter hakts bei der Nachhaltigkeit, ausgedrückt durch die noch immer hohen CO2-Emissionen im Verkehr und die damit einhergehende Feinstaubbelastung: Von den gesamten Treibhausgasemissionen in der Schweiz werden 32% durch den Verkehr verursacht (ohne internationalen Flug- und Schiffsverkehr). Während der CO2-Gesamtausstoss in der Schweiz deutlich gesenkt werden konnte, nahmen die verkehrsbedingten CO2-Emissionen zwischen 1990 und 2019 um 2% zu. Auch der Lärm ist ein ungelöstes Problem: 13% der Personen müssen an ihrem Wohnort Strassenlärm erdulden, der über dem gesetzlichen Grenzwert liegt.

 

Zudem erfordere Smart Mobility staatliche Finanzierung und finanzielle Anreize, was in der Schweiz nur unzureichend geschehe. Auch in politischen Strategien brauche es mehr Mut, inhaltliche Klarheit sowie einen gekonnten Umgang mit der Komplexität und dem langen Zeithorizont zahlreicher Mobilitätsinitiativen. Wichtig seien eine klare «Governance», kompatible Datensysteme und geeignete Finanzierungslösungen, um die Voraussetzungen zu schaffen, damit sich Smart-Mobility-Lösungen hierzulande nachhaltig implementieren und skalieren lassen.

 

 

www.pwc.ch

 

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