Zürich subventioniert Ausbau von E-Ladeinfrastruktur – auch Unternehmen profitieren
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Der Zürcher Regierungsrat will die Entwicklung hin zu CO2-neutralen Antrieben in der Mobilität mit Anreizen unterstützen und beantragt beim Kantonsrat deshalb einen Rahmenkredit von 50 Millionen Franken, um den Ausbau der Lade- und Betankungs-Infrastruktur zu fördern – auch Unternehmen profitieren.
Text: Rafael Künzle
Der Verkehr verursacht im Kanton Zürich mit 39 Prozent am meisten Treibhausgasemissionen. Um die klima- und energiepolitischen Ziele zu erreichen, ist ein Wandel hin zur E-Mobilität notwendig.
Als «überhaupt nicht ausreichend» bezeichnete Carmen Walker Späh, amtierende Regierungsrätin und Vorsteherin der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich, die aktuelle Lage bei den Ein- und Mehrfamilienhäusern in der Limmatstadt. Auf eine halbe Million privater Parkplätze gibt es erst 11'000 Ladestationen. «Wer keine Ladestation im Haus hat, überlegt sich zwei Mal, ob er oder sie auf diese Technologie umsteigen will», sagte Walker Späh.
Der Regierungsrat hat deshalb auf Antrag der Volkswirtschaftsdirektion und der Baudirektion entschieden, einen Rahmenkredit von 50 Millionen Franken befristet auf vier Jahre zu beantragen. Damit soll die Entwicklung der Elektromobilität im Kanton Zürich beschleunigt werden.
Im Vordergrund steht die Lademöglichkeit am Wohnort. Hier soll ein Anreiz geboten werden, indem durch die staatliche Unterstützung die Kosten für die zu erstellenden Grundinstallationen in Ein- und Mehrparteienhäusern gesenkt werden. Die Grundinstallation ist die Voraussetzung für eine Ladestation. Vorgesehen ist ein pauschaler Beitrag von 500 Franken pro Parkplatz.
Als Hemmnis erwies sich bislang die Basisinstallation für eine Ladestation, sprich Leitung und Anschlüsse. Vermieter mussten diese aus der eigenen Tasche bezahlen. Zudem führt die Installation einer Wallbox bei Stockwerkeigentum oft zu Streitigkeiten, da meist nicht Strom für alle vorhanden, und die Abrechnung nicht geregelt ist. «Mit einem finanziellen Zustupf werden weniger Vermieter und Stockwerkeigentümer auf die Bremse stehen», ist Walker Späh überzeugt.
Auch die Ladeinfrastrukturen auf öffentlichen Anwohnerparkplätzen, in Blauen Zonen an Bahnhöfen für Park+Ride (P+R) sowie Anlagen an Carsharing-Standorten werden im Rahmen des Förderprogramms finanziell unterstützt. Das Subventionspaket ist aber auch für Unternehmen angedacht, die beispielsweise mehrere leichte E-Nutzfahrzeuge im Fuhrpark haben. Dort will der Regierungsrat bis zu 30'000 Franken an die Ladeinfrastruktur beisteuern.
Gemäss Prognosen werden rund 19'000 Gesuche erwartet. Der weitaus grösste Teil des Förderbedarfs (rund 80 Prozent) wird für private Parkplätze in Ein- und Mehrparteienhäusern anfallen. Die restlichen 20 Prozent werden sich auf die weiteren Förderobjekte verteilen.