Synfuels: Eine Lösung für historische Fahrzeuge?
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Synthetische Treibstoffe können einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Doch können sie problemlos in herkömmlichen Verbrennungsmotoren eingesetzt werden? Dieser Frage geht eine Untersuchung der Empa in Zusammenarbeit mit der Amag Gruppe nach.
Mit synthetischem Treibstoff könnten auch Oldtimer CO2-freundlich unterwegs sein - wie dieser VW Käfer De Luxe von 1965. Eine Versuchsreihe der Empa zusammen mit der Amag zeigt die Verträglichkeit von alter Technik und neuem Treibstoff.
Auch wenn mittlerweile offensichtlich ist, dass die Zukunft des Personenwagens grösstenteils batterieelektrisch sein dürfte, wird es noch viele Jahre dauern, bis der Bestandsfuhrpark grossmehrheitlich umgestellt sein wird. Zudem sind in der Schweiz gemäss einer Studie der SHVF Swiss Historic Vehicle Federation rund 156'000 Veteranenfahrzeuge (älter als 30 Jahre) und viele Youngtimer zugelassen.
Für diesen Fuhrpark sind synthetische (das heisst: künstlich hergestellte) Treibstoffe aus erneuerbarem Wasserstoff und Kohlendioxid in der Theorie die naheliegende Lösung zur CO2-Reduktion. Doch sind alte Technik und neue Treibstoffe kompatibel? Dieser Frage geht eine Untersuchung der Empa, der Material- und Technologieforschungsanstalt im ETH-Bereich, in Zusammenarbeit mit der Amag Gruppe nach. In verschiedenen Versuchsreihen wird sowohl die Verträglichkeit von synthetischen Treibstoffen mit den Materialien und Komponenten in Oldtimern, das Verhalten der Oldtimermotoren in deren typischen sporadischen Einsatz bei der Verwendung von synthetischen Treibstoffen wie auch die Abgasemissionen untersucht.
Die Versuchsreihe soll zeigen, ob sich die Hoffnung der Oldtimer-Besitzer erfüllt, in Zukunft auch mit ihrem Klassiker problemlos CO2-arm unterwegs zu sein. Der bei der Empa für die Versuche verantwortliche Christian Bach meint: «Theoretisch spricht nichts dagegen, dass ältere Autos mit dem neuen Treibstoff langfristig betrieben werden können; ohne saubere Abklärungen dazu würde das neue Benzin jedoch kaum in den teilweise teuren Fahrzeugen eingesetzt. Da synthetische Treibstoffe aktuell erst in kleinen Mengen produziert werden, war die erste Herausforderung, einen geeigneten Treibstoff auf dem Markt zu finden.»
Dino Graf, der unter anderem auch die historische Fahrzeugsammlung der Amag Gruppe verantwortet, ergänzt: «Synthetischer Treibstoff ist die Lösung, dass das Kulturgut "Oldtimer" auch in Zukunft weiterhin bewegt werden kann – und das fast so klimaneutral wie ein Elektroauto. Das ist mit ein Grund, warum sich die Amag Gruppe auch am Schweizer Unternehmen Synhelion beteiligt hat, welches Solarfuel schon bald in industriellen Mengen herstellen will.»
Der Versuch startet im Sommer 2022 und dauert rund ein Jahr. (pd/mb)