Europa blickt auf ein durchzogenes Autojahr zurück
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Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich schlossen das Jahr hinsichtlich verkaufter Neuwagen nur knapp unter dem Gesamtwert von 2020 ab. Insgesamt lagen die 11.007.259 Zulassungen um 2 % unter denen des Vorjahres, wobei COVID und Chipmangel die Ursache für den anhaltenden Rückgang sind. (Quelle: Dataforce)
Die positivste Meldung kommt von den alternativen Antrieben. BEVs, PHEVs und Hybride verzeichneten alle ein Rekordvolumen, wobei sowohl BEVs als auch PHEVs im Jahr 2021 jeweils mehr als 1.000.000 Zulassungen verzeichneten, d. h. + 62,7 % bzw. + 67,8 % gegenüber den Zahlen für 2020. Die Unternehmensflotten steigerten ihr PHEV-Volumen um 186.000 Einheiten im Vergleich zu 2020. Bei den privaten Zulassungen verzeichneten die BEV’s mit einem Plus von 244.000 Einheiten den grössten Volumenzuwachs aller Kraftstoffarten und Kanäle.
Positiv zu Buche schlägt der CO2-Ausstoss in den EU-16-Ländern. Mit einem durchschnittlichen Ausstoss von 116 Gramm nach WLTP bedeutet dies eine durchschnittliche CO2-Reduzierung von 19 Gramm gegenüber 2020 und zeigt die positiven Auswirkungen des Anstiegs bei den alternativen Kraftstoffen und des Rückgangs bei den Verbrennungsmotoren. Der Gewinner in Bezug auf die Reduzierung geht an Norwegen, das seinen CO2-Ausstoss um beeindruckende 40 % gesenkt hat, und wenn man dies in den Kontext stellt, ist dies sogar noch erstaunlicher! Im Vorjahr waren es nur 47 Gramm, was bedeutet, dass sie 2021 einen Ausstoss von nur 28 Gramm erreicht haben! Der nächste Konkurrent war Schweden, das ebenfalls um 20 % auf 90 Gramm sank. Weitere Länder, die 2021 die 100-Gramm-Marke unterschritten, waren Dänemark mit 93 Gramm und die Niederlande mit 95 Gramm.
Bei den CO2-Emissionen der EU-16 gibt es lediglich ein Land, das einen Anstieg gegenüber 2020 zu verzeichnen hat, und zwar die Slowakei. Sie ist von 149 Gramm im Jahr 2020 auf 160 Gramm im Jahr 2021 gestiegen.
Die SUV-Segmente gewinnen weiter an Volumen und Marktanteilen, wobei SUV Compact nun einen Marktanteil von 20 % an allen Neuzulassungen haben und im Jahr 2020 ein Volumenwachstum von 12,1 % verzeichnen. Die Segmente Kleinwagen und und Kompaktwagen verlieren weiter an Volumen mit Verlusten von 7,5 % bzw. 13,7 %. Ihre entsprechenden Marktanteile sanken ebenfalls um 1 % bzw. 2 %.
Werden nun die zukünftigen Klein- und Kompaktwagen mit BEV- oder PHEV-Antrieb das Blatt wieder zu ihren Gunsten wenden und Marktanteile zurückgewinnen? Werden Geländewagen als einer der grössten CO2-Emittenten, vor allem mit reinen Verbrennungsmotoren, das schnellere Erreichen von CO2-Reduzierungen behindern? Angesichts der sich abzeichnenden Chip-Knappheit und der COVID-Beschränkungen wird 2022 sicherlich ein interessantes Jahr werden.