Durchzogene Halbjahresbilanz am Auto-Markt
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Der Markt für neue Personenwagen der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein ist im Juni um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gewachsen. Dennoch liegt das erreichte Niveau von 26'005 Immatrikulationen (Juni 2020: 24'477) rund 13 Prozent unter dem langjährigen Juni-Durchschnitt seit der Jahrtausendwende von gut 30'000 Einlösungen.
Die Nachwirkungen der Coronakrise sind in Form von gedämpfter Nachfrage, fragilen Lieferketten und einem Mangel an elektronischen Bauteilen nach wie vor spürbar. Gleichzeitig belegt die Automobilbranche mit einem rekordhohen Marktanteil der Steckerfahrzeuge von 18,2 Prozent im ersten Halbjahr ihren Willen zur Reduktion der Emissionen - auch ohne neues CO2-Gesetz.
Mit 9,9 Prozent Marktanteil fährt rund jeder zehnte der 124'547 neuen Personenwagen, die seit Jahresbeginn auf die Strassen der Schweiz und Liechtensteins gekommen sind, rein elektrisch - 12'319 mit einer Batterie, 31 mit einer Brennstoffzelle als Hauptenergiequelle. Hinzu kommen 10'356 elektrisch aufladbare Plug-in-Hybride, die einen Marktanteil von 8,3 Prozent erreichen. Die Stückzahlen dieser Neuwagen mit elektrischem Antrieb haben sich innert Jahresfrist mit einem Wachstum von 124,4 Prozent mehr als verdoppelt. Trotz des teils mangelhaften Nachschubs an elektronischen Bauteilen werden entsprechende Modelle von zahlreichen Herstellern bei Produktion und Auslieferung priorisiert.
Trotz eines um 20,7 Prozent höheren Marktvolumens als im ersten Halbjahr 2020, das stark von der aufziehenden Coronapandemie und dem ersten Lockdown geprägt war und nach dem lediglich 103'201 Neuimmatrikulationen zu Buche gestanden waren, fällt die Halbjahresbilanz von auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik durchzogen aus: «Wir sind beim Marktvolumen noch nicht da, wo wir gerne wären. In den kommenden sechs Monaten liegt noch ein ganzes Stück Arbeit vor uns, damit unsere Jahresprognose von 270'000 neuen Personenwagen überhaupt Realität werden kann. Zudem hoffen wir, dass sich die schwierigen Produktionsumstände bei den Herstellern langsam, aber sicher verbessern.»
Nach der Ablehnung des neuen CO2-Gesetzes gelte es nun, den richtigen Weg für die weitere Reduktion der Emissionen zu finden, so Christoph Wolnik: «Wir haben mehrfach deutlich gemacht, dass die grundsätzlichen CO2-Reduktionsziele für die Neuwagenflotten von Personenwagen und Nutzfahrzeugen nicht zur Disposition stehen. Das enorme Angebots- und Marktwachstum bei alternativen Antrieben verdeutlicht dies eindrücklich, jeden Monat kommen neue Modelle auf den Schweizer Markt.» So verfügten im ersten Halbjahr 2021 bereits 39 Prozent der neuen Autos über einen Hybrid-, Elektro-, Gas- oder Wasserstoffantrieb - nach 21,6 Prozent im Vorjahreszeitraum. «Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen - die Geschwindigkeit hängt aber auch von der politischen Unterstützung ab», so Wolnik abschliessend. (pd/ir)