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15.04.2021

Vorsicht bei persönlichen Daten im Auto

Bei der Rückgabe oder beim Verkauf eines Autos wird aufgeräumt: Sonnenbrillen, Taschentücher, Schreibzeug, evtl. Garagentüröffner und Reservemünzen für Parkuhren. Alles muss raus, egal ob Leasing, Sharing, ob das Auto abonniert, gemietet wurde oder ob es verkauft wird. Spätestens dann sollte man auch an unsichtbare Wertsachen wie persönliche Daten denken. Der TCS hat elf verschiedene Modelle untersucht und gibt Tipps im Umgang mit persönlichen Daten im Auto.

Vorsicht bei persönlichen Daten im Auto

Die heutigen Autos werden immer mehr zu voll vernetzten Geräten, in denen die Nutzer Datenspuren hinterlassen. Wenn ein Auto verkauft oder weitergegeben wird, bleiben Daten vom Smartphone und im Bordsystem persönlich angelegte Profile des vorherigen Nutzers zurück. Wie problematisch ist dies und wie schnell lassen sich diese Daten löschen? Das hat der TCS am Beispiel von elf Autos von namhaften Automarken untersucht und die Ergebnisse zudem anhand einer Hersteller-Umfrage validiert. Einbezogen wurden auch Mietwagen und Carsharing-Anbieter.

 

Sehr viele aktuelle Modelle bieten eine Personalisierung des Autos mittels Benutzerkonto an. Innenraumbeleuchtung, Sitzeinstellung, Heimatadresse und viele weitere Einstellmöglichkeiten können in Profilen abgespeichert werden, sodass beim Fahrzeugstart das Fahrzeug individualisiert wird. Daten gehen parallel oftmals auch per Mobilfunk ans Hersteller-Backend. In fest eingebauten Navigationsgeräten werden die letzten Ziele abgespeichert, was dem nächsten Fahrer unerwünschte Einblicke in das Leben des Vornutzers geben kann. Neben Adressbuch-Einträgen übertragen Nutzer eines Autos vielfach auch Zugangsdaten für Musik-Streamingdienste. Beim Verlassen oder bei Rückgabe eines Fahrzeugs denken die wenigsten daran, sich wieder abzumelden. Die Folge: Nachfolgende Fahrer können die Dienste auf Kosten ihres Vorgängers nutzen. Auch das Löschen der persönlichen Daten geht oft vergessen. Im besten Fall bedarf es nur vier Bedienschritte, um beispielsweise alle Adressbuch-Einträge vom eigenen Smartphone in einem Auto zu löschen. Es kann aber auch deutlich komplizierter sein, denn bei einigen Modellen muss man sich tief durch die Menüs hangeln und braucht am Ende wenigstens sieben Bedienschritte um seine Daten zu löschen.

 

Alle angefragten Autohersteller gaben an, dass die Funktion «Werkseinstellungen wiederherstellen» alle Datensätze im Fahrzeug löscht. Viele verweisen auf die Geschäftsbedingungen, wonach der Nutzer selbst für das Löschen seiner Daten verantwortlich ist. Dennoch haben einige Marken bereits Prozesse definiert, damit bei Fahrzeugrücknahmen oder beim Eintausch allenfalls noch vorhandene Daten durch die Garage gelöscht werden. Weitere Marken nehmen die Umfrage des TCS zum Anlass, eine entsprechende Händlerkommunikation aufzusetzen. Beim Verkauf an Privatpersonen oder Autodiscounter greift dieser Prozess jedoch nicht. Deshalb handeln Nutzer in ihrem eigenen Interesse, wenn sie ihr Fahrzeug nicht nur optisch sondern auch datenhygienisch gereinigt zurückgeben oder verkaufen. Dies betrifft auch Nutzerkonten und Remote Apps bei geleasten, abonnierten oder gekauften Fahrzeugen. (pd/ir)

 

Empfehlungen

 

- Löschen Sie verbundene Geräte und Profile im Infotainment-System und der Smartphone App vor Verkauf/Rückgabe des Autos.

 

- Löschen Sie auch die eingegebenen Ziele und Favoriten im Navigationssystem und sonstige persönliche Einstellungen vor der Rückgabe oder dem Verkauf eines Autos.

 

- Weisen Sie beim Kauf einer Occasion den Verkäufer auf die Rücksetzung des Infotainment Systems und Abmeldung der Nutzerkonten hin.

 

- Wenn die telefonische Erreichbarkeit etwa per Headset ausreichend ist, kann die Datenübermittlung vom Smartphone zum Auto bei der Koppelung abgelehnt werden.

 

- Wenn das Musik-Streaming eine Anmeldung im Fahrzeug mit Eingabe von Zugangsdaten erfordert, sollten diese vor Fahrzeugrückgabe wieder entfernt werden. Wird lediglich das Smartphone-Display im Auto gespiegelt, entfällt dies.

 

www.tcs.ch

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