Dienstwagenfahrer fordern mehr Ladestationen am Arbeitsplatz
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Eine wachsende Zahl von Dienstwagenfahrern und -fahrerinnen erwarten vom Arbeitgeber, dass dieser vermehrt in Ladestationen für Elektrofahrzeuge am Arbeitsplatz investiert. Dies und mehr ergab eine Studie des niederländischen Unternehmens EVBox, welche in mehreren europäischen Ländern durchgeführt wurde.
Text: Rafael Künzle
Die Umfrage wurde von EVBox, einem niederländischen Hersteller von Ladestationen, in Auftrag geben, wobei 3600 Personen in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich, Belgien, Norwegen und Grossbritannien befragt wurden. Dabei stellte sich heraus sich, dass zwei Drittel der Elektroautofahrer der Ansicht sind, dass dringender Bedarf für den Ausbau von Ladestationen am Arbeitsplatz besteht. Die Studie zeigte zudem, dass europäische EV-Fahrer vorwiegend zu Hause (73 Prozent) sowie am Arbeitsplatz (40 Prozent) ihr Fahrzeug laden. Dennoch bemängeln 29 Prozent der EV-Fahrer, dass es am Arbeitsplatz nicht genügend Lademöglichkeiten gäbe und 20 Prozent hätten überhaupt keinen Zugang zu Ladestationen im Unternehmen. 20 Prozent der EV-Fahrer wünschen sich für die Zukunft mehr Schnellladestationen an ihrem Arbeitsplatz.
Die Umfrage verdeutlichte, dass E-Fahrzeuge zunehmend im Fokus von Unternehmen stehen. Gesamthaft bietet jeder fünfte Arbeitgeber elektrifizierte Dienstfahrzeuge als Leasingoption an, wobei es Unterschiede zwischen den Ländern gibt. Grossbritannien hat den größten Anteil an Unternehmen, die Elektrofahrzeuge in ihrem Geschäftsplan anbieten (27 Prozent). In Norwegen, dem europäischen Spitzenreiter bei der Einführung von E-Fahrzeugen, bieten 21% der Unternehmen E-Fahrzeuge auf ihrer Dienstwagenliste an, während die Zahl in Deutschland 19%, in Belgien 18%, in den Niederlanden 17% und in Frankreich 16% beträgt. Rund die Hälfte (47%) der Befragten würden gerne für ein Unternehmen tätig sein, welche elektrifizierte Fahrzeuge als Option anbieten. Entsprechen könnte die Aufnahme von E-Fahrzeugen in den Fuhrpark ein Anreiz bei der Personalbeschaffung sein.
Europäische Bürger erwarten von den Regierungen, sich auf eine Politik zu konzentrieren, die für die Interessen des Planeten kämpft, entsprechend steigen auch die Erwartungen an Unternehmen, dieselbe Denkweise anzunehmen. Ungefähr zwei von fünf europäischen Bürgern arbeiten für ein Unternehmen, das bereits eine nachhaltige Vision verfolgt. Während die Niederlande mit 42 Prozent und Norwegen mit 41 Prozent zu den Spitzenreitern gehören, befindet sich Frankreich auf dem letzten Platz (31%), Zweitletzter ist Deutschland (32 Prozent).
Hermann Winkler, Regional Director DACH bei EVBox: «Von Elektromobilität im Unternehmen profitieren Mitarbeiter, die Gesellschaft und unser Planet. Diese Studie bestätigt, dass es einen wachsenden Druck auf Unternehmen gibt und diese jetzt die Chance haben, mit gutem Beispiel voranzugehen, indem sie ihre Flotten elektrifizieren und ihre Mitarbeiter zur Nutzung von Elektrofahrzeugen ermutigen. Die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur am Arbeitsplatz ist ein entscheidender Faktor zur Beschleunigung der Einführung von Elektromobilität in Europa. Es ist ermutigend zu sehen, dass in Deutschland und in vielen weiteren Ländern mehr Anreize sowohl für EV-Fahrer als auch für Unternehmen gesetzt werden. Das wird dazu beitragen, dass nachhaltiger Transport auf dem gesamten Kontinent Realität wird.»