Vademecum: Kennzahlen zum Strassenverkehr 2020
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Die Ausgabe 2021 der Taschenstatistik enthält einige Neuerungen, darunter Zahlen zu den Netto-CO2-Emissionen des Strassenverkehrs. Diese zeigen unter anderem, dass die Netto-Emissionen des Strassenverkehrs seit dem Jahr 2000 um 14,3 Prozent gesunken sind.
4,66 Millionen Personenwagen, 53’544 Lastwagen und Sattelschlepper sowie 771’586 Motorräder waren per Ende September 2020 in der Schweiz zugelassen. Foto: AdobeStock
Obwohl der Verkauf von Neufahrzeugen durch die Gesundheitsmassnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 stark eingeschränkt wurde, wuchs die Motorfahrzeugflotte im Jahr 2020 weiter; sie nahm 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 80’841 Einheiten zu und erreichte Ende September 2020 einen Gesamtbestand von 6'241’141 Einheiten, darunter 4,66 Millionen Personenwagen, 53’544 Lastwagen und Sattelschlepper sowie 771’586 Motorräder.
Bei den Erstzulassungen ist vor allem der rasante Anstieg der Verkäufe von Autos mit Hybridmotoren von 78,9 Prozent und reinen Elektromotoren von 49,7 Prozent interessant, und dies bei einem Gesamtrückgang der Neuwagenverkäufe von rund 23,7 Prozent.
Zum ersten Mal veröffentlicht strasseschweiz die Netto-CO2-Emissionen des Strassenverkehrs. Dies sind die tatsächlichen CO2-Emissionen unter Berücksichtigung der Massnahmen, die im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtung zur Kompensation der Treibstoffemissionen seit 2015 finanziert wurden. Die Daten für 2019 zeigen, dass seit dem Jahr 2000 die Netto-Emissionen des Strassenverkehrs um 14,3 Prozent und die Netto-Emissionen pro Fahrzeugkilometer um 34,4 Prozent gesunken sind.
Laut Olivier Fantino, Geschäftsführer strasseschweiz, «spiegeln diese Zahlen den technologischen Fortschritt und die grossen Anstrengungen sowohl der Automobilindustrie als auch der Treibstoffimporteure wider. Sie zeigen, dass die Netto-Emissionen des Strassenverkehrs nicht nur abnehmen, sondern auch unter Berücksichtigung der Verkehrsleistung stark sinken.» Leider lagen die Zahlen für den CO2- Ausstoss für das vergangene Jahr noch nicht vor, bedauert Fantino: «Nach unseren Schätzungen ist für das Jahr 2020 wahrscheinlich ein weiterer Rückgang von 6 bis 10 Prozent zu erwarten.»
Bei der Luftverschmutzung ist erfreulich, dass die bereits sehr niedrigen Werte im Jahr 2020 weiter gesunken sind. So werden die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) und Schwebestaub (PM 10) landesweit eingehalten, auch in Städten und entlang von Autobahnen.
Die Mineralölsteuer wurde per 1. Januar 2021 um 3,7 Rappen pro Liter erhöht, um die Einnahmeausfälle durch die Steuerbefreiung von Biotreibstoffen zu kompensieren. Auf der finanziellen Ebene bildet der Fonds für Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehr (NAF) das Rückgrat der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung. Seine Reserven sind 2019 um rund 600 Millionen Franken gestiegen, was die Probleme des Bundes bei der Umsetzung der vom Parlament beschlossenen Nationalstrassenprojekte widerspiegelt.
Trotz dieser Situation sieht die föderale Finanzplanung für die nächsten Jahre einen Rückgang der Reserven vor, der auf den kombinierten Effekt von geringeren Einnahmen aus der Mineralölsteuer einerseits und erhöhten Ausgaben für Strassenprojekte andererseits zurückzuführen ist. Es ist daher klar, dass die Steuererhöhung im Jahr 2021 die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur nicht längerfristig sicherstellen kann. (pd/mb)