«Ich habe den einen oder anderen Namen für meine Nachfolge im Kopf»
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François Launaz (65) tritt 2022 als Präsident von auto-schweiz ab. Bis dahin will er aber noch einiges bewirken. Im Interview mit aboutFLEET blickt der Westschweizer zurück und macht sich über seine Nachfolge Gedanken.
François Launaz (65) tritt 2022 als Präsident von auto-schweiz zurück.
Interview: Mario Borri
aboutFLEET: Wie fühlen Sie sich nach dem angekündigten Rücktritt?
François Launaz: Ich mache mir noch keine Gedanken über meinen Rücktritt. Ich bin froh, dass ich noch zwei Jahre als Präsident von auto-schweiz amten darf und die Mitglieder mir und dem Team ihr Vertrauen schenken. Im Moment bin ich einzig und allein fokussiert auf die Erreichung der Ziele von auto-schweiz.
Was wollen Sie bis 2022 sicher noch alles realisieren?
Ich möchte die gute Zusammenarbeit mit unseren Partnerverbänden fortsetzen und ausbauen, damit meine Nachfolgerin oder mein Nachfolger eine gute Ausgangslage für diese Aufgabe vorfindet. Des Weiteren wollen wir nach der Coronakrise so schnell wie möglich wieder auf 300'000 neue Personenwagen pro Jahr kommen. Politisch streben wir die Ablehnung des neuen CO2-Gesetzes an, damit die Schweizer Automobilistinnen und Automobilisten eine bessere Lösung für ihren Beitrag zur CO2-Senkung bekommen. Denn das vorliegende Gesetz ist nur teuer, bringt aber nichts. Darüber hinaus arbeiten wir an der nächsten Geneva International Motor Show im Jahr 2022.
Was waren die bittersten Momente in Ihrer Zeit als Präsident von auto-schweiz?
Dieser Moment ist gerade jetzt: Die anhaltende Ignoranz der Bundespräsidentin und UVEK-Vorsteherin, in einer Krise wie der Corona-Pandemie nicht direkt mit der systemrelevanten Automobil-Branche über Probleme und mögliche Lösungen sprechen zu wollen, ist schier unerträglich.
Was die schönsten?
Ich bin sehr stolz darauf, dass wir - das Team von auto-schweiz und ich - eine grosse Unterstützung von unserem Vorstand und unseren Mitgliedern bekommen. Der bei uns herrschende Team-Spirit und Zusammenhalt ist die perfekte Basis für unsere alltägliche Arbeit und die Lösung kleiner und grosser Probleme – eine Kernaufgabe für einen Verband.
Was wünschen Sie Ihrem Nachfolger oder Ihrer Nachfolgerin?
Ich wünsche ihr oder ihm, in diesem Amt so viele Freunde zu finden, wie ich sie gefunden habe.
Gibt es schon Kandidaten?
Ich habe den einen oder anderen Namen im Kopf. Es sind befähigte Personen für das Präsidium, aber keine Kandidaten im konkreten Sinn. Der Vorstand wird eine Findungskommission für meine Nachfolge einsetzen. Ich werde sicher Vorschläge machen, aber mich nicht direkt an der Suche beteiligen.
Würden Sie im Notfall noch eine Amtszeit anhängen?
Ich bin flexibel, falls auto-schweiz mich ein paar Monate länger braucht. Gleichzeitig bin ich mir aber sehr sicher, dass der Vorstand rechtzeitig einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin finden wird.
Auf was freuen Sie sich nach der Pensionierung am meisten?
Dass ich mich von der politischen Welt entfernen kann. Viele Politikerinnen und Politiker verfolgen eigene Interessen, die nächste Wiederwahl hat meist oberste Priorität. Das versperrt ihnen oft den Blick auf die Realität und das Machbare.
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