Dem Fahrverhalten auf der Spur
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Das Fahrverhalten einzelner Mitarbeiter hat einen grossen Einfluss auf den Treibstoffverbrauch, die Abnutzung der Reifen und die Schadensfrequenz. Diese These ist zwar nicht neu, doch wirklich belegt wurde sie bisher noch nie. Abhilfe schaffen soll nun das Projekt zu den Auswirkungen von optimiertem Fahrverhalten auf CO2-Emissionen, Energieverbrauch, Kosten und Sicherheit (Projekt CEKS). aboutFLEET hat die Projektverantwortlichen und die teilnehmenden Flottenbetreiber getroffen.
Text: Florian Tremp
Treibstoffverbrauch, CO2-Emissionen, Schäden und Unfälle sind Dauerthemen bei Flottenbetreibern. Darum sagt Balz Eggenberger, Managing Partner bei fleetcompetence und Initiator des Projekts CEKS: «Die meisten Firmen haben erkannt, dass sie diesbezüglich etwas machen müssen.» Doch es bestehe ein Vakuum bezüglich der Wirkung.
Damit soll nun nach dem Willen der Projektverantwortlichen Schluss ein. Das Projekt zu den Auswirkungen von optimiertem Fahrverhalten auf CO2-Emissionen, Energieverbrauch, Kosten und Sicherheit (Projekt CEKS) soll ein für alle Mal Klarheit schaffen. «Bisher gab es keine neutrale Studie zu diesem Thema», erklärt Mitinitiator Thilo von Ulmenstein, Managing Partner bei fleetcompetence. Die Studie, welche von EnergieSchweiz finanziell unterstützt wird, soll daher erstmals aufzeigen, welche Massnahmen das Fahrverhalten langfristig beeinflussen. Im Vordergrund stehen dabei Eco-Drive-Kurse sowie Telematiksysteme.
Eggenberger verweist auf das in der Branche mittlerweile bestens bekannte Arval-Video, welches den Treibstoffverbrauch, den Reifenverschleiss und die Schadensfrequenz der beiden Fahrer John und Mary vergleicht. Das Video verdeutlicht, was viele insgeheim schon immer wussten, und Eggenberger bringt es auf den Punkt: «Das individuelle Fahrverhalten scheint ein Problem zu sein.»
Zwar sind Eco-Drive-Kurse mittlerweile in aller Munde, doch da gibt es ein Problem. «Eco-Drive nützt im Moment, doch der Effekt verpufft», ist Eggenberger überzeugt. Entscheidend sei daher, den Fahrer zu motivieren, das Erlernte dauerhaft einzusetzen. Ein wichtiger Baustein ist dabei die regelmässige Information zum Fahrverhalten. Dafür erforderlich: Messen und informieren. «Dazu setzen wir in unserem Projekt Telematik ein.» Beim Projekt CEKS geht es deshalb um das Sammeln von Erfahrungen und Daten mittels Telematiksystemen. Denn nur so können statistisch relevante Daten erfasst werden.
Projektleiter Herbert Kessler erklärt, man könne so einen Vorher-nachher-Vergleich machen. Darum werden die Telematiksysteme schon vor dem Eco-Drive-Kurs eingebaut, um so erste Daten quasi als Grundlage zu erhalten. Ebenso wird man bisherige Treibstoffverbräuche anhand der Betankungsdaten mit einbeziehen. Natürlich denken die Projektverantwortlichen dabei auch an den Faktor Mensch. Darum gibt Kessler zu bedenken: «Nur schon wenn ein Fahrer weiss, dass ein Telematiksystem eingebaut ist, kann dies bereits zu einer Veränderung des Fahrverhaltens führen.» Dies könne bis zu 50% der Wirkung ausmachen.
In den ersten acht Monaten des Projekts ging es in sogenannten Pre-Tests darum, die für das Projekt am besten geeigneten Telematiklösungen zu finden. Die Telematik bilde einen wesentlichen Baustein, um auswertbare Daten zum Fahrverhalten und vor allem eine Änderung von diesem zu erreichen, heisst es bei den Projektverantwortlichen. Wie wir bereits in der letzten Ausgabe geschrieben haben, fiel die Wahl nun auf die Telematiksysteme von Masternaut und Modern Drive.
fleetcompetence konnte bereits namhafte Firmen für die Mitarbeit im Projekt gewinnen. So sind neben den Industriellen Werken Basel (IWB) mit einer Flotte von 220 Fahrzeugen auch die Griesser AG (350 Fahrzeuge im Fuhrpark), die Swisscom (3200 Fahrzeuge) sowie die Arval mit dabei. Letztere, ein Full-Service-Leasing-Anbieter, unterstützt das Projekt durch ihre technische Kompetenz und die eigene Erfahrung mit Telematiksystemen. Jedes Unternehmen wird nun für die Studie zwischen 5 und 10 Fahrzeuge mit Telematiksystemen ausstatten. Geplant ist zudem, dass auch einige leichte Nutzfahrzeuge mit einer Black Box ausgestattet werden. Insgesamt haben die Projektverantwortlichen das ehrgeizige Ziel, bis zu 50 Fahrzeuge mit Telematiksystemen auszustatten. Für Anfang Frühling des nächsten Jahres sind dann die ersten Eco-Drive-Kurse geplant.
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