«Nicht ikonisch genug»: Bittere Schlappe für den Defender
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Für Offroad-Fan ist der Land Rover Defender eine Ikone. Doch laut einem britischen Gerichtsurteil, stimmt das nicht unbedingt. Grund ist der Streit zwischen dem Ineos und Jaguar Land Rover und dem Grenadier, ein neuer Offroader, der dem Defender zum Verwechseln ähnlich sieht.
Wer ist wer? Der Ineos Grenadier (links) sieht dem Land Rover Defender (rechts) zum Verwechseln ähnlich.
Der Ineos Grenadier soll ab 2021 der Neuauflage des Land Rover Defender Konkurrenz machen. Optisch scheint das schon mal funktioniert zu haben. Hinter dem Projekt des Ineos Grenadier steckt der britische Milliardär Jim Ratcliffe, der als reichster Mann Grossbritanniens gilt. Er plante bereits im Sommer 2016, als Land Rover die Produktion des Defender eingestellt hatte, die Offroad-Legende wiederzubeleben.
Doch das Projekt scheiterte daran, dass Jaguar Land Rover die Design- und Namensrechte des Originals nicht an eine Drittfirma abtreten wollte. Ratcliffe liess sich davon jedoch nicht unterkriegen und begann mit der Ineos Automotive – einer Tochterfirma des Chemiekonzerns Ineos – die Planung eines eigenen Geländewagens mit Leiterrahmen, permanentem 4x4-Antrieb und Starrachsen. Dass das Design des Ineos Grenadier (2021) seinem Vorbild nahekommen würde, überrascht angesichts der ersten Bilder des Prototypens also nicht. Wie stark der Geländewagen dem Original nacheifert, verblüfft hingegen schon. Vor allem Jaguar Land Rover hatte keine Freude an der Ähnlichkeit und reichte Klage ein.
Jetzt hat ein Londoner Gericht entschieden, zu Gunsten von Ineos und erklärte: Auch mehr als 60 Jahre Tradition wurden nicht ausreichen, um ein Fahrzeugdesign vor jeglicher Kopierkunst zu schützen. Das Gericht verwarf das Ansinnen von Land Rover, dem Unternehmen Ineos das Design seines Geländewagens Grenadier zu untersagen, weil es dem alten Defender ersichtlich ähnlich sieht.
Das Gericht anerkannte zwar, dass das Aussendesign des Grenadier «für einen durchschnittlichen Konsumenten» dem Design des alten Defender sehr ähnlich sehe. Dennoch sei die Karrosserieform des alten Defender «nicht ikonisch genug», um gesetzlich geschützt werden zu können, befanden die Richter.
Jaguar Land Rover zeigte sich in einer ersten Reaktion tief enttäuscht über das Urteil. «Der Land Rover Defender ist ein ikonisches Fahrzeug und Teil der Geschichte, der Gegenwart und der Zukunft von Land Rover», heisst es in einer Erklärung des zur indischen Tata Group gehörenden Autobauers. In mehreren Ländern sei das Design des alten Defenders als Marke geschützt, so Land Rover weiter. (pd/ir)