Daimler plant mehr als 15'000 Stellen abzubauen
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Daimler plant einen grösseren Stellenabbau als bisher bekannt. Auch betriebsbedingte Kündigungen scheinen nun nicht mehr ausgeschlossen.
Bild: Auto-Medienportal.NET
Die Corona-Krise setzt den zuletzt ohnehin schwächelnden Konzern mit seinen weltweit rund 300’000 Mitarbeitern unter Druck. Um dem entgegenzuwirken will Daimler deutlich mehr Stellen streichen als bisher bekannt war. Daimler-Vorstandschef Ola Källenius hatte schon bei der Hauptversammlung am Mittwoch, den 8. Juli 2020, betont, dass das im vergangenen Herbst aufgelegte Sparprogramm verschärft werden müsse. Personalvorstand Wilfried Porth nennt jetzt zwar keine konkreten Zahlen, stellt aber klar, mit den bisher in der Berichterstattung genannten 10’000 oder 15’000 Arbeitsplätzen werde man nicht auskommen. «Die neue Zahl ist auf jeden Fall grösser als die beiden», erklärte Porth und weiter: «Und die bräuchten wir, um betriebsbedingte Beendigungskündigungen zu verhindern.»
Källenius hatte am Mittwoch, 8. Juli 2020, neben einer Vielzahl weiterer Massnahmen, Einsparungen im Personalbereich in Höhe von 1,4 Milliarden Euro vorgesehen. Die aber reichen nach Ansicht von Porth nun nicht mehr. Es gehe nun nicht darum, neue Massnahmen zu erfinden. Man müsse die vorhandenen Stellhebel noch stärker in Anspruch nehmen.
«Wir haben drei unterschiedliche Themenkomplexe: Das eine ist die Corona-Pandemie, die jetzt zusätzlich für eine Wirtschaftskrise sorgt», erläuterte Porth. «Wir haben das Thema der Elektromobilität, und wir haben das Thema der wettbewerbsfähigen Kostenpositionierung. Zwei der Themen gab es schon vorher, Corona kommt nun noch dazu.»
Bisher setzt Daimler vor allem auf natürliche Fluktuation, auf Altersteilzeitregelungen und Abfindungsangebote – bis jetzt ausschließlich in der Verwaltung. Es könne aber sein, dass diese nun auch auf einzelne Produktionsbereiche ausgeweitet würden. Etwa 700 Mitarbeiter hätten das Angebot bisher angenommen. Zudem gebe es Gespräche darüber, den IT-Service an eine externe Firma auszulagern, wovon etwa 2000 Stellen betroffen wären.
Dass es bis zum Ende des Jahrzehnts keine betriebsbedingten Kündigungen geben soll, hatten Konzern und Betriebsrat im Zusammenhang mit dem Konzernumbau in der «Zukunftssicherung 2030» vereinbart – intern «ZuSi» genannt. Darin stehe aber auch, sagte Porth, dass neu verhandelt werde, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen signifikant verändern.
«Die ZuSi beschreibt den Weg, den man gemeinsam geht, um Beschäftigung zu sichern», betonte er. «Bei veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beschreibt sie aber auch den Weg, der am Ende zu betriebsbedingten Kündigungen führen kann, ohne dass es einer Kündigung der Vereinbarung bedarf.» (pd/ir)