06. Juli 2020

Konnektvitäts-Systeme im Test: Premiummarken top

Der ADAC hat gemeinsam mit der Zeitschrift «connect» und dem IT-Beratungsunternehmen «umlaut» elf Kompaktfahrzeuge auf das beste Konzept für Konnektivität getestet. Die Premiumfahrzeuge schnitten dabei am besten ab.

Konnektvitäts-Systeme im Test: Premiummarken top

Bild: ADAC

Konnektvitäts-Systeme im Test: Premiummarken top

Wie gut ist das Konzept der verschiedenen Hersteller? Sind ausreichend Funktionen an Bord, und wie lassen sich diese steuern? Ist die Anbindung des Fahrzeugs an Smartphones und Apps unkompliziert? Lenkt die Fülle an Informationen und Menüs den Fahrer ab? Diesen Fragen gingen die ADAC-Tester im grossen Konnektivitätstest nach. Dabei wurden 11 Personenwagen aus der Kompaktklasse mit ihren Systeme unter die Lupe genommen. Darunter der BMW M 135i x Drive, der Mercedes-Benz A250e, der Audi Q3 Sportback TDI quattro s tronic, VW  Golf Style, Hyundai Ioniq Plug-in, Ford Focus Titanium, Peugeot 2008 GT, Renault Captur Intens, Opel Astra Sports Tourer Elegance, Toyota Corolla Touring Sports Hybrid und Mazda 3 Skyactiv-X Hybrid.

 

Der Sieger des Vergleichs kommt aus Bayern: In Sachen Konnektivität ist kein Konkurrent in der Kompaktklasse dem BMW M135i xDrive gewachsen. Neben grossen hochauflösenden Bildschirmen inklusive Head-up-Display glänzt der BMW mit komfortabler Bedienung und einer ausgeklügelten Smartphone-App. Schwächen gibt es so gut wie keine, allerdings muss man für die vielen digitalen Annehmlichkeiten auch tief in die Tasche greifen.

 

Die Plätze zwei und drei belegen Mercedes mit dem A250e und Audi mit dem Q3 Sportback. Während die A-Klasse mit Augmented Reality neue Standards in Sachen Navigation setzt, bieten Audi und auch BMW eine Satellitendarstellung der Karte im Navi an. Eine grafisch ähnlich aufwendige Routenführung bietet sonst keiner der Konkurrenten aus der Kompaktklasse an – nicht einmal der VW Golf VIII, der im ADAC Test auf Rang vier landet. Überraschender Fünfter ist der Hyundai Ioniq, der als bestes Importfahrzeug gemeinsam mit dem Volkswagen das Gesamturteil «befriedigend» erhält. Im Ioniq deutet sich bereits das Infotainmentsystem des neuen Hyundai i30 an, der ab Sommer 2020 verfügbar ist.

 

Die übrigen sechs Fahrzeuge schnitten im Test weniger gut ab. Während Peugeot 2008, Renault Capture, Ford Focus und Toyota Corolla wenigstens noch über Grundfunktionen zur digitalen Vernetzung verfügen, besteht im Opel Astra oder im Mazda 3 überhaupt keine Möglichkeit dazu. Beim Mazda 3 fällt das Display nicht nur sehr klein aus, es hat auch keine Touch-Funktion und ist nicht hochauflösend. Auch dem Toyota Corolla ist anzumerken, dass der japanische Hersteller beim Multimediasystem und bei der Konnektivität nicht auf der Höhe der Zeit ist. Mehr als die Testnote «ausreichend» ist für Mazda und Toyota daher nicht drin.

 

Deutliche Unterschiede ergaben sich beim Funktionsumfang der Smartphone-App zu den verschiedenen Autos im Test. Die BMW Connected Drive-App schnitt im Vergleich am besten ab, da sie die meisten Funktionen inklusiv bietet: Fernsteuerung, Zielübertragung, Fahrtenbuch, Statusinformationen und Push-Benachrichtigungen. Beim Toyota Corolla lassen sich dagegen per App lediglich einfache Fahrzeuginformationen wie Standort, Fahrdaten und Kraftstoffstand abrufen, bei Mazda und Opel ist per Smartphone gar kein Informationsaustausch mit dem Fahrzeug möglich.

 

Die Kommunikation zwischen Fahrzeugen (C2C) und der Infrastruktur (C2I) wie z.B. Ampeln wird künftig die Sicherheit im Strassenverkehr weiter verbessern. Davon werden nicht nur autonom fahrende Fahrzeuge profitieren. Durch die C2X-Kommunikation können bereits heute vorausfahrende Autos den nachfolgenden Verkehr vor Gefahrensituationen wie Unfällen, Stauenden hinter Kurven oder Glatteis warnen.

 

Je mehr Fahrzeuge ihre Erkenntnisse untereinander teilen, umso besser. Im Testfeld verfügt lediglich der Golf VIII (in allen Varianten ab Grundausstattung) über serienmässige pWLAN-Technik. Damit warnt der Golf als bisher einziges Auto vor insgesamt elf Gefahrensituationen. Die A-Klasse von Mercedes greift dagegen auf eine Informationsdatenbank zu, die von anderen Autos automatisch versorgt wird: Nicht nur Unfälle werden hier gemeldet, auch vom ESP entschärfte Glatteissituationen.

 

Beim Infotainment in modernen Autos spielen auch Radio- und Medienwiedergabe eine grosse Rolle. Wer seine Lieblingshits oder Hörbücher allerdings gerne von CD hört, wird bei den aktuellen Fahrzeugen der Kompaktklasse enttäuscht: Keines der Autos im Vergleich verfügte über ein CD/DVD-Laufwerk. Selbst gegen Aufpreis ist diese Technik nicht mehr lieferbar.

 

Musik kann bei den getesteten Fahrzeugen stattdessen per WLAN, Bluetooth, USB-Schnittstelle, SD-Karte, Streamingdienst, Apple Carplay und Android Auto abgespielt werden. Audi, BMW und Volkswagen verbinden sich kabellos per Apple Carplay mit dem Smartphone, das lästige Suchen des Kabels und das Einstecken in die USB-Buchse entfällt.

 

Testsieger BMW unterstützte als einziger Hersteller im Vergleichstest kein Android Auto. Erst Fahrzeuge ab Juli 2020 (Herstellerangabe) sollen diesen Dienst ermöglichen. Mercedes und Volkswagen haben ausschliesslich USB-Typ-C-Schnittstellen im Fahrzeug, sodass der Nutzer hier oftmals auf Adapterkabel angewiesen ist. (pd/ir)

 

www.adac.de

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