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17.06.2020

Interieur und Antrieb entscheiden über Fahrzeugkauf

Eine repräsentative Umfrage des japanischen Zulieferers Asahi Kasei Europe bestätigt einen seit längerem gesehenen Trend: Die Kaufentscheidung für ein Auto wird immer wesentlicher vom Interieur und von der Antriebstechnik des Fahrzeugs bestimmt.

Interieur und Antrieb entscheiden über Fahrzeugkauf

Bild: Auto-Medienportal.NET

Die Evolution in der Automobilindustrie geht weiter. Ein sich wandelndes Mobilitätsverhalten und die wachsende Autonomie der Autos werden das Fahrerlebnis des Benutzers tiefgreifend verändern. Die Ausstattung im Fahrzeuginnenraum ist auf dem Weg, ein Schlüsselelement bei der Kaufentscheidung zu werden – insbesondere der Bedarf nach hochwertigen, hygienischen und schallabsorbierenden Oberflächen steigt.

 

Die Megatrends CASE (Connected - Autonomous - Shared - Electric) bringen die Automobilindustrie derzeit aus dem Gleichgewicht: Denn nicht nur das Fahrzeug selbst, sondern auch das Fahrerlebnis steht vor einem Wandel. Durch die zunehmende Autonomie des Autos werden sich die Fahrzeuginsassen weniger auf den Verkehr konzentrieren müssen – und mehr Zeit für Arbeit, Entertainment oder einfach nur Entspannung haben.

 

Als Folge dieser Entwicklung wird sich der Schwerpunkt der Aufmerksamkeit beim Kunden vom jahrzehntelang dominierenden Exterieur zum Interieur verlagern. In den letzten Jahren haben Automobilhersteller und Zulieferer eine Vielzahl von Konzepten für den Fahrzeuginnenraum vorgestellt – so auch Asahi Kasei mit dem Konzeptfahrzeug AKXYTM. Doch wie entwickelt sich eigentlich der Bedarf beim Kunden? Was erwartet der Autonutzer vom zukünftigen automobilen Interieur?

 

Im Oktober 2019 führte Asahi Kasei Europe gemeinsam mit dem Kölner Marktforschungsinstitut SKOPOS eine repräsentative Umfrage durch und befragte dabei insgesamt 1200 Autonutzer in Deutschland, Frankreich, Italien und Grossbritannien zu ihren Präferenzen für den automobilen Innenraum der Zukunft.

 

Ein Kernergebnis der Studie zeigt: Die Markentreue beim Autokauf geht zurück. 18,3% aller Umfrageteilnehmer in den vier wichtigsten europäischen Automobilmärkten werden sich beim Kauf des nächsten Autos für eine andere Marke entscheiden, 34,9% sind noch unentschlossen. Fahrzeughersteller müssen mehr als die Hälfte aller Fahrzeugbesitzer aufs Neue überzeugen. Aber welche Faktoren spielen aus Nutzersicht überhaupt eine Rolle?

 

«Liebe auf den ersten Blick»: Jahrzehntelang war das Exterieur der entscheidende, emotionale Faktor beim Autokauf. Diese «Emotionalisierung» wird nun nach und nach auf den Fahrzeuginnenraum übertragen. Teilweise unterstützt durch neu aufkommende Antriebstechnologien und Mobilitätsmodelle wird die Fahrzeuginnenraum neben dem Exterieur, dem Kraftstofftyp und dem Kraftstoffverbrauch zu einem immer wichtigeren Faktor.

 

Beim Kauf des aktuellen Autos war die Innenausstattung (z. B. Sitze, Oberflächen usw.) für 54,8 % wichtig, verglichen mit 57,2 %, die dem Exterieur mehr Aufmerksamkeit schenkten. Mit Blick auf den Kauf des nächsten Autos steigt die Bedeutung des Interieurs um 5 Prozentpunkte (59,8%), die des Exterieurs um 4 Prozentpunkte (61,4%).

 

Heiko Rother, General Manager Business Development Automotive bei Asahi Kasei Europe, zur zunehmenden Bedeutung des Fahrzeuginterieurs: «Die Kundenerwartungen ändern sich nicht über Nacht, aber dennoch viel schneller, als wir es in der Vergangenheit gesehen haben. Mehr als die Hälfte der Autokäufer in Europa sind bereit, die Marke zu wechseln. Eine grosse Chance für die OEMs, neue Kunden zu gewinnen, indem sie überzeugende Technologien einsetzen, die alle Sinne berühren und die Emotionen und Bedürfnisse der Menschen ansprechen.»

 

Als direkte Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Nutzer müssen Oberflächen im Fahrzeuginnenraum für das Auge attraktiv und angenehm für die Haut sein. Darüber hinaus sind sie der bestimmende Aspekt dafür, wie er/sie den Innenraum des Fahrzeugs wahrnimmt - und noch wichtiger: das Fahrerlebnis. Einer von zehn Umfrageteilnehmern (10,3%) sieht die schlechte Verarbeitungsqualität von Oberflächenmaterialien im Innenraum als grösstes Ärgernis in seinem aktuellen Auto. 44,8% aller Teilnehmer sehen einen Vorteil in Oberflächen, die besonders hochwertig aussehen und sich besonders gut anfühlen – zum Beispiel für Sitze, Armaturen oder Dachhimmel – im Vergleich zu nur 11,4%, die dies nicht tun. Ein Drittel aller Teilnehmer (32,5%) wäre bereit, für diese Oberflächen als Zusatzausstattung einen angemessenen Preis zu zahlen.

 

Während das Wort «angemessen» natürlich streng subjektiv ist, zeigt es doch die wachsende Bedeutung von Innenoberflächen. Nach dem Oberflächenmaterial selbst befragt, glauben 57%, dass nachhaltige Materialien für Sitzbezüge und Oberflächen in den nächsten 5 bis 10 Jahren immer wichtiger werden, während Echtledermaterialien aus Sicht der Teilnehmer in der Bedeutung verlieren.

 

Neben der Optik und Haptik zeigen die Ergebnisse der Umfrage einen wachsenden Bedarf nach Innenoberflächen mit weiteren Funktionen, die das Fahrerlebnis insgesamt verbessern. Nach zusätzlichen Funktionen der Sitzbezüge und Oberflächen befragt, sehen 49% aller Umfrageteilnehmer einen Nutzen in antibakteriellen Eigenschaften. Betrachtet man die Altersstruktur genauer, so zeigt sich, dass Autofahrer im Alter von 18 bis 39 Jahren einen stärkeren Nutzen antibakterieller Oberflächen sehen, insbesondere im Vergleich zu den Teilnehmern über 59 Jahre. Der gleiche Trend lässt sich bei Sitzbezügen und Oberflächen mit geruchshemmenden Eigenschaften feststellen. 49,3% sehen einen Nutzen in diesen Oberflächen, die von den Autonutzern im Alter von 18 bis 39 Jahren wiederum sehr geschätzt werden. Während insgesamt ein Bedarf an hygienischen Oberflächen besteht, ist ein stärkerer Bedarf bei den jüngeren Altersgruppen zu beobachten, die auch eher bereit sind, zusätzliche Kosten für diese Oberflächen in Kauf zu nehmen.

 

Mit dem sich verändernden Fahrerlebnis im Auto wird sich auch die Geräuschwahrnehmung verändern. Bereits heute betrachten 16,1% der Umfrageteilnehmer das Fahrgeräusch als grösstes Ärgernis im aktuellen Fahrzeug. Mit Blick auf das Automobil der Zukunft wird die Unterdrückung von Strassen- und Motorgeräuschen noch wichtiger werden. Während verschiedene Materialien und Technologien im Fahrzeuginnenraum dieses Problem lösen können, leisten auch sichtbare Oberflächen im Innenraum ihren Beitrag. 51,8% sehen einen Nutzen in geräuschabsorbierenden Sitzbezügen und -oberflächen, 35,9% sind sogar geneigt, diese Oberflächen gegen zusätzliche Kosten zu buchen.

 

Heiko Rother sagte abschliessend hierzu: «Da der Fahrzeuginnenraum immer mehr in den Mittelpunkt rückt und zu einem zentralen Entscheidungsfaktor im Kaufprozess wird, sehen wir erhebliche Potenziale für differenzierende Technologien, die die Sinne der Insassen ansprechen und höchste Ansprüche erfüllen». (pd/ir)

 

https://automotive-asahi-kasei.eu/

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