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03.04.2020

Corona-Krise trifft Nutzfahrzeugmarkt mit Verzögerung

Der Nutzfahrzeugmarkt der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein ist im ersten Quartal grösstenteils noch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie verschont geblieben. Das zeigen die neuesten Zahlen von auto-schweiz, der Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure.

Corona-Krise trifft Nutzfahrzeugmarkt mit Verzögerung

BIld: Auto-Medienportal.NET

Mit 9'462 liegt die Zahl der neuen Nutzahrzeuge fast auf Vorjahresniveau, das Minus von 1'012 Einlösungen oder 9,7 Prozent fällt relativ glimpflich aus. Durch den faktischen Bestellstopp im März und Produktionsschliessungen bei den Herstellern wird die Krise hier erst mit Verzögerung ab dem zweiten Quartal zu spüren sein - könnte aber dafür umso härter ausfallen.

 

Sowohl die Expertengruppe des Bundes für Konjunkturprognosen als auch die Konjunkturforschungsstelle der ETH prognostizieren für das Jahr 2020 eine Coronavirus-Rezession. Die Auswirkungen der Pandemie werden auch am Schweizer Nutzfahrzeugmarkt nicht spurlos vorübergehen. Zahlreiche Unternehmen haben Fahrzeug-Beschaffungen auf unbestimmte Zeit verschoben, da das Ende der wirtschaftlichen Einschränkungen derzeit nicht absehbar ist. Diesen Trend haben die Nutzfahrzeugmitglieder von auto-schweiz im März bereits zu spüren bekommen.

 

Die Immatrikulationszahlen des ersten Quartals sind nur bedingt aussagekräftig, denn der Markt hat noch von den relativ guten Monaten Januar und Februar profitiert. So steht bei den Personentransportfahrzeugen sogar ein Plus von 19,3 Prozent oder 249 auf 1'542 Zulassungen zu Buche, getrieben von einem wachsenden Markt für Wohnmobile. Bei den schweren Nutzfahrzeugen über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 976 Inverkehrsetzungen registriert, ein Minus zum Vorjahreszeitraum von 117 Einheiten oder 10,7 Prozent. Bereits deutlicher spürbar ist die Krise bei den leichten Nutzfahrzeugen, hier ging die Zahl der Immatrikulationen um 1'144 oder 14,1 Prozent auf 6'944 zurück. Vor allem KMU verzichten in dieser unwägbaren Zeit verständlicherweise auf den Kauf neuer Lieferwagen oder anderer Transportvehikel.

 

«Wir hören aus dem Markt, dass die Bestelleingänge im März fast vollständig eingebrochen sind. Alle Neu- oder Ersatzbeschaffungen, die nicht dringend nötig sind, werden derzeit zurückgestellt», konstatiert auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik. Hinzu kämen die gestoppten Produktionen zahlreicher Fahrzeug-Hersteller, welche die Lieferungen innerhalb der nächsten Wochen wohl versiegen lassen würden. «Das ganze Ausmass der Krise werden wir erst im weiteren Jahresverlauf zu Gesicht bekommen. Wir müssen uns auf sehr negative Szenarien einstellen», fasst Christoph Wolnik die aktuelle Lage zusammen. Im Zentrum stehe aber derzeit die Erhaltung der Gesundheit und der Arbeitsplätze der über 225'000 Mitarbeitenden, die in der und für die Schweizer Fahrzeugbranche tätig sind.

 

Zusammen mit den 55'452 Personenwagen wurden in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein insgesamt 64'914 neue Motorfahrzeuge in Verkehr gesetzt. Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres stellt dies einen Rückgang um 17'625 Neuimmatrikulationen oder 21,4 Prozent dar. (pd/ir)

 

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