Autos verbrauchen mehr als angegeben
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Moderne Autos werden immer energieeffizienter und sparsamer. Die von den Herstellern angegebenen durchschnittlichen Verbrauchswerte lassen sich jedoch nur unter Laborbedingungen erzielen. In der Praxis liegt der Verbrauch pro 100 Kilometer etwa 1 Liter über den Werksangaben.
Moderne Fahrzeuge verbrauchen meist deutlich mehr Treibstoff als vom Hersteller angegeben.
Der TCS führt seit über 40 Jahren Fahrzeugtests durch und hat in dieser Zeit hunderte von verschiedenen Fahrzeugen getestet. Allein seit der Einführung des neuen europäischen Fahrzyklus (NEFZ) 1996 hat der TCS 315 Benzin- und Dieselfahrzeuge getestet. Diese Tests zeigen, dass die Automobilindustrie in den letzten zehn Jahren einen technischen Energieeffizienz-Fortschritt von rund 2 Liter / 100 Kilometer erzielt hat. Die geringeren Verbrauchswerte zeigen sich nicht nur bei den unter Laborbedingungen erzielten Herstellerangaben, sondern auch im Praxistest. Beide Werte sind in den vergangenen zehn Jahren etwa gleichsam zurückgegangen: 2002 lagen die angegebenen und tatsächlichen Durchschnittswerte der Fahrzeuge unter 2‘000 cm3 Hubraum bei 7,65 Liter bzw. 8,47 Liter pro 100 Kilometer. Praktisch verbrauchte ein Auto im Jahre 2002 also rund 0,8 Liter / 100 Kilometer mehr als vom Hersteller angegeben. 2012 lagen beide Messwerte pro 100 Kilometer tiefer, nämlich bei 5,45 l gemäss Hersteller und 6,54 Liter gemäss Praxistest. In der Praxis verbraucht ein Auto heute also rund 1,1 Liter / 100 Kilometer mehr als vom Hersteller angegeben. Obwohl die Differenz zwischen beiden Messwerten angewachsen ist, sind beide Werte klar tiefer als noch vor 10 Jahren. Der Durchschnittsverbrauch kann heute jährlich um etwa 2% gesenkt werden.
Herstellerangaben sind unter Laborbedingungen korrekt
Obwohl beide Durchschnittswerte gesunken sind, liegt der in der Praxis gemessene Verbrauch deutlich über den Herstellerangaben. Diese Differenz erklärt sich aus dem Umstand, dass die angegebenen Werte unter Laborbedingungen gemessen werden. Auf dem Rollenprüfstand kann ein verbrauchsgünstiger Wert erzielt werden, weil dort viele Energieverbraucher wie Heizung, Klimaanlange, Lüftung etc. ausgeschaltet sind. Dieses standardisierte Labormessverfahren ist deshalb sinnvoll, weil es den neutralen Vergleich von verschiedenen Fahrzeugen ermöglicht.
Bei einem TCS-Praxistest hingegen resultiert der Durchschnittswert aus der gesamten im Fahrzeugtest gefahrenen Strecke, also jeweils rund 3000 Kilometer. Weil dabei auch Aspekte wie Motorleistung, Beschleunigung, Durchzugskraft etc. getestet werden, kommt ein weniger verbrauchsgünstiger und deshalb höherer Wert heraus.
Differenz lässt sich auch bei Elektrofahrzeugen feststellen
Ein effektiver und über den Herstellerangaben liegender Mehrverbrauch lässt sich nicht nur bei den Verbrennungsmotoren, sondern auch bei Elektrofahrzeugen feststellen. Dabei wirkt sich der Mehrverbrauch weniger stark auf die Kosten aus als bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Vielmehr wird bei Elektrofahrzeugen die Reichweite beeinflusst.
Die Fahrweise ist für den effektiven Verbrauch entscheidend
Der praktische Mehrverbrauch ist für die Konsumenten auf den ersten Blick zwar unerfreulich, lässt sich aber durch gezielte Massnahmen wie etwa Eco-Drive steuern und reduzieren.
Um den Realverbrauch eines Fahrzeugs einschätzen zu können, rät der TCS, zu dem vom Hersteller angegebenen Wert etwa 1 Liter hinzuzurechnen. (pd/ft)
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