So bereiten sich die Importeure trotz Corona-Virus auf die GIMS vor
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In einer Woche öffnet der 80. Autosalon Genf in der Palexpo seine Tore. Die Unsicherheit aufgrund des Corona-Virus ist gross. AUTO&Wirtschaft hat bei Schweizer Importeuren nachgefragt, wie sie mit der aktuellen Lage umgehen.
Text: Isabelle Riederer
Mit gleich vier Aussteller-Ständen zählt die AMAG mit ihren Marken Volkswagen, Audi, Skoda und Seat zu den grössten Aussteller am diesjährigen Autosalon Genf. «Bezüglich GIMS haben wir entschieden, dass wir hier den Empfehlungen des BAG, resp. der Gesundheitsdirektion Genf oder allfälligen Vorgaben der VW AG folgen werden. Die AMAG hat für alle ein Merkblatt erstellt, was zu beachten ist: Hygiene, Verhalten bei Husten etc. Dabei beziehen wir uns auf die Empfehlungen vom BAG», erklärt Dino Graf, Leiter Group Communication, Responsibility & AMAG Brand Management erklärt auf Anfrage.
«Zusätzlich wurden und werden Desinfektionsspender ausgerollt und eine spezielle Intranetseite aufgeschaltet. Entsprechend werden wir vor Ort sein, alle unsere Mitarbeiter auch bezüglich der Hygiene-Massnahmen schulen. Weiter werden wir niemanden zwingen, nach Genf zu gehen, der deswegen nicht gehen will. Zudem werden Mitarbeiter, die Husten oder andere Symptome haben, die auch bei einer Grippe oder Erkältung identisch sind, gebeten, nicht nach Genf zu gehen», sagt Graf.
Die AMAG hat zusätzlich eine Task Force unter der Leitung von Dino Graf gebildet, die sich täglich mit der aktuellen Lage auseinandersetzt, Empfehlungen abgibt und Entscheide fällt. «So verfolgen wir die Situation GIMS natürlich sehr intensiv», so Graf.
Auch bei der Renault Schweiz bereitet man sich diesbezüglich auf den Autosalon vor. Karin Kirchner, Direktorin Kommunikation Renault, Dacia, Alpine und Unternehmenskommunikation: «Wir haben und werden unsere Mitarbeiter auf Basis der Vorgaben des BAG und der WHO in Bezug auf Hygienemassnahmen schulen. Zudem werden wir in all unseren Räumen an unserem GIMS-Stand Desinfektionsmittelspender aufstellen und lassen es unseren Mitarbeiter offen, ob sie an den Autosalon kommen möchten oder nicht, falls sie Bedenken haben. Mitarbeitern, die sich gesundheitlich nicht wohlfühlen, empfehlen wir Zuhause zu bleiben. Wir halten uns aktuell an die Empfehlungen des BAG und der Palexpo, verfolgen die Situation intensiv weiter.» Eine Absage des Autosalons kommt für Renault Schweiz aktuell nicht in Frage.
Die Toyota AG hat ebenfalls erste Massnahmen für ihren Stand und ihre Mitarbeiter am Autosalon Genf getroffen. Silvan Trifani, Head of PR Toyota AG: «Wir werden sowohl bei Lexus als auch bei Toyota im Back-end-Bereich Desinfektionsmittelspender aufstellen und den Reinigungszyklus von hochfrequentierten Bereichen wie Handläufe, etc erhöhen. Wir gehen aktuell zu 100 Prozent davon aus, dass die GIMS durchgeführt wird. Auch unsere Delegation aus Japan ist normal angemeldet.»
Auch Mercedes-Benz Schweiz hat Massnahmen getroffen und erklärt auf Anfrage von AUTO&Wirtschaft: «Wir beobachten die Situation und sind in ständigem Kontakt mit der Palexpo und den Behörden vor Ort. Stand heute führen wir unser Programm in Genf an unseren insgesamt vier Ständen normal durch. Es gibt ein verstärktes Reinigungs- und Desinfektionsprogramm und wir stellen auf den Messeständen Desinfektionsmittelspender zur Verfügung.»
Unter Druck steht in diesen Stunden aber vor allem auch die GIMS und die Palexpo, zumal heute Donnerstag, den 27. Februar 2020, die Uhrenmesse «Watches & Wonders», welche vom 25. bis 29. April 2020, in der Palexpo in Genf hätte stattfinden sollen, abgesagt wurde.
Zurzeit steht der Durchführung der GIMS nichts im Weg. Wie die Veranstalter gestern kommunizierten, findet der Autosalon bis zum jetzigen Zeitpunkt wie geplant statt. In einer Mitteilung vom Mittwoch, den 26. Februar 2020 heisst es. «Nachdem gestern, Dienstag, 25. Februar, der erste Fall von Coronavirus in der Schweiz aufgetreten ist, haben sich heute die Verantwortlichen der Stiftung der Geneva International Motor Show (GIMS) und Palexpo getroffen, um die aktuelle Situation aufgrund der letzten Informationen der kantonalen Gesundheitsbehörde neu zu evaluieren. Gemäss der heutigen Sachlage steht der Eröffnung der GIMS wie vorgesehen nichts im Wege. Die Veranstaltung findet wie geplant statt. Die Journalisten haben am Montag 2. März ab 14.00 Uhr Zugang zu den Hallen und ab 15.00 Uhr findet gleichentags im Kongresszentrum die Verleihung des Car of the Year Awards statt. Das Publikum wird vom 5. – 15. März im Palexpo erwartet. Die GIMS und Palexpo folgen den Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) und stehen in regelmässigem Kontakt mit der Generaldirektion für Gesundheit der Republik und des Kantons Genf und ihrem medizinischen Berater, um den bestehenden Aktionsplan in Echtzeit laufend. anzupassen. Informationen zu den Massnahmen finden Sie auf dieser Webseite. Die Situation wird in regelmässigen Abständen von den Organisatoren neu eingeschätzt.»
Auf Anfrage von AUTO&Wirtschaft erklärt Olivier Rihs, Direktor GIMS: «Aktuell ist die Situation so, dass jede Veranstaltung – dazu gehört auch der Autosalon Genf – noch erlaubt ist. Ob eine Veranstaltung nicht stattfinden darf, entscheidet der Kanton. Wir sind auf alle Szenarien vorbereit, auch für den Fall, dass der Autosalon kurzfristig abgesagt wird oder geschlossen werden muss. Für uns hat die Gesundheit der Aussteller, Besucher und Mitarbeiter oberste Priorität. Gesundheit geht vor! Sie schenken uns das Vertrauen, dass der Autosalon Genf sicher ist und wir dürfen diese Vertrauen nicht missbrauchen und können es uns auch nicht erlauben. Natürlich ist die aktuelle Situation nicht einfach, aber wir Vertrauen auf die Behörden. Sobald die Behörden, die Kantone oder der Bund Bedenken äussern, werden wir den Autosalon sofort schliessen. Dennoch wollen wir nicht unnötig Panik schüren, denn gegen Panik kann man nur schlecht argumentieren. Wir werden weiterhin die aktuelle Lage verfolgen und stündlich beurteilen.»
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