03. August 2020

Talsohle am Auto-Markt noch nicht durchschritten

Die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind am Markt für neue Personenwagen der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein weiterhin spürbar. Mit 22'641 Neuimmatrikulationen kamen im Juli 2'877 oder 11,3 Prozent weniger Neuwagen auf die Strasse als im Vorjahresmonat.

Talsohle am Auto-Markt noch nicht durchschritten

Bild: Auto-Medienportal.NET

Mit 125'842 Inverkehrssetzungen seit Jahresbeginn fehlen nun schon 56'812 Autos auf 2019, das kumulierte Minus beträgt 31,1 Prozent. Zwar werden die monatlichen Rückgänge langsam geringer, doch ob und wie viel von diesem Rückstand im restlichen Verlauf des Jahres noch aufgeholt werden kann, ist derzeit fraglich. Die negativen Folgen für die Schweizer Automobilbranche sind weitreichend - und sollten nicht noch durch zusätzliche CO2-Sanktionen verschärft werden.

 

Der Juli stellt den siebten Kalendermonat in Folge dar, der mit einem zweistelligen prozentualen Marktrückgang im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat abgeschlossen wurde. Zwar ist seit Beginn der Coronakrise eine Stabilisierung der Nachfrage am Markt erkennbar, doch auf deutlich tieferem Niveau als in den Vorjahren. Ob unter diesen Vorzeichen selbst die vorsichtige Marktprognose von auto-schweiz von 240'000 neuen Personenwagen bis Jahresende noch erreicht werden kann, erscheint momentan alles andere als sicher. Die Kaufzurückhaltung angesichts wirtschaftlicher Ungewissheiten und erneut steigender COVID-19-Infektionszahlen könnte der Erholung einen Strich durch die Rechnung machen.

 

«Die gesamte Schweizer Automobilbranche - vom Zulieferbetrieb bis zum Markenhändler - ächzt unter den Auswirkungen der Coronakrise», fasst auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik die derzeit angespannte Lage zusammen. «Der Marktrückgang von fast einem Drittel sorgt allerorten für massive Umsatzeinbrüche. Schon jetzt sind viele Arbeitsplätze durch die Krise in Gefahr geraten.» Die Branche verlange aber keine speziellen, finanziellen Unterstützungen beim Wiederhochlauf, die über die Corona-Massnahmen des Bundes hinausgingen, obwohl sie mit zehntausenden Arbeitsplätzen rund 10 Prozent zum Schweizer Bruttoinlandprodukt beitrage.

 

«Nicht akzeptabel sind für uns aber zusätzliche Belastungen, die sich aus höheren CO2-Sanktionen für das laufende Jahr ergeben», so Christoph Wolnik weiter. Durch Pandemie-bedingte Verzögerungen bei Markteinführungen oder die verminderte Zuteilung von hocheffizienten Elektro-Modellen müssten viele Importeure ihre ursprünglichen CO2-Ziele fallen lassen. «In zahlreichen Nachbarländern gibt es hohe Prämien für den Kauf neuer Elektrofahrzeuge, hierzulande haben nur wenige Kantone ähnliche Massnahmen eingeführt. Durch die Coronakrise hat sich die Situation verschärft, weil die verfügbaren Stückzahlen durch lange Werksschliessungen reduziert sind.» Man wolle die CO2-Reduktionsziele an sich nicht in Frage stellen, so Christoph Wolnik: «Wir wollen kein Geld, wir brauchen einfach ein Jahr mehr Zeit. Niemand würde es verstehen, wenn die Verwaltung und die Politiker es für normal hielten, dass die Automobilbranche aufgrund des Coronavirus bestraft wird.» (pd/ir)

 

www.auto.swiss

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